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FAQ’s

Häufig gestellte Fragen

Alle Themen auf einen Blick


Welche Schafttechnik ist die beste?

Genau die, die zu Ihnen, Ihren Stumpfverhältnissen, Ihrem Aktivitätsgrad und Ihren Zielen passt. Es gibt keine allgemeine „beste Lösung“. Alle Lösungen müssen individuell entwickelt werden. Im besten Fall probiert Ihr Techniker mit Ihnen verschiedene Lösungsansätze mit Hilfe von Probeschäften einfach aus.

Ich habe einen MAS-Schaft bekommen. Damit kann ich super sitzen, beim Laufen habe ich allerdings immer große Schmerzen im Bereich des „Ohres“!

Leider wurde hier nicht vorab erklärt, dass der MAS-Schaft ein hochaktives Schaftsystem ist. Das bedeutet für den Anwender, dass er über eine gute Restmuskulatur verfügen muss. Weiterhin muss er lernen, diese bei jedem Schritt intensiv einzusetzen. Dieses macht zunächst müde – beherrscht ein Oberschenkelamputierter dieses jedoch, hat er einen maximalen Nutzen mit dem MAS-System.

Mein Schaft ist zu eng geworden, wie kann das sein?

Hier gilt: Bevor sich ein Schaft von alleine verändert,  verändert sich immer der Mensch, der darin steckt! Nimmt der Mensch ab, fühlt sich der Schaft zu weit an. Nimmt der Mensch zu, ist es eben umgekehrt. In beiden Fällen muss der Schaft durch einen Orthopädietechniker angepasst werden, damit Verletzungen am Stumpf vermieden werden und die Gangsicherheit gewährleistet werden kann.

Mit meinem Schaft kann ich sehr gut gehen und stehen. Sitzen geht gar nicht! Das tut höllisch weh und ich sitze immer schief auf einem Stuhl!

Auch in diesem Fall wurde der Anwender vorher nicht über das Wirkungsprinzip richtig aufgeklärt. Hier wurde ein sog. CAT-CAM (tuberumgreifender) Schaft hergestellt. Die Führung des Tuberknochens („Fahrrad-Knochen“) ist so hoch zu gestalten, dass diese auch tatsächlich der Tuberführungs-Aufgabe nachkommen kann. Im Umkehrschluss muss der Anwender für die sehr gute Prothesenführung während des Gehens Abstriche im „Sitzkomfort“ hinnehmen. Das ist alles machbar, wenn der Anwender vorher bestens informiert wurde!

Der allererste Schaft war immer noch der beste, wie kann das sein?

Hatten Sie vorher eine Vergleichsmöglichkeit? Wenn dieser häufig ausgesprochene Satz kommt, erinnert sich der Anwender in den meisten Fällen an seine Interims-Prothesen-Zeit. Hochmotiviert und hier und da noch mit Schmerzmittel versehen, dachte man, so müsse es sein. Der Anwender akzeptiert dann schon einiges! Spätestens jedoch nach dem „ausschleichen“ der Schmerzmittel dreht sich die Situation häufig. Meistens wird parallel dazu gerade die sogenannte „Definitivprothese“ angefertigt. Und diese fühlt sich mit 100%er Sicherheit am Anfang komplett anders an. Auch arbeitet der Stumpf in den ersten 6-8 Monaten sehr stark. Der Körper versucht sich der neuen Situation anzupassen, baut z.B. schützendes Muskelgewebe ab. Auch hier wünschen wir uns eine bessere Vorabaufklärung der amputierten Prothesenträger. Am besten von Anfang an! Dazu fehlt jedoch in den meisten Fällen einfach nur die Zeit – besser ausgedrückt: Dafür wird sich in den meisten Fällen gar keine Zeit genommen bzw. zur Verfügung gestellt!


Wo finde ich die nächste Gehschule in meiner Nähe?

„Gehschule“ an sich ist ein Kunstwort. Es existiert überhaupt nicht innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Richtlinien zur Rehabilitation nach einer Amputation. Die Gehschulmaßnahme ist zwar ein Teil der gesamten Rehabilitationsmaßnahme, z.B. innerhalb einer stationären Reha-Maßnahme. Jedoch können Sie sicher sein, dass Sie im Maximum pro Tag höchstens 20 – 30 Minuten das Gehen trainieren werden! Den Rest der Reha verbringen Sie mit anderen Dingen. Es gibt natürlich Ausnahmen. In den meisten Fällen müssen Sie jedoch a) weitere Strecken in Kauf nehmen und b) eventuell eine wirtschaftliche Aufzahlung leisten. Sprechen Sie uns an, wir können Ihnen unsere geschulten Experten um die Niederlassung nennen.

Momentan kommen immer mehr amputierte Prothesenträger auf die Idee, „Gehschultherapie“ anzubieten – aber Vorsicht, den meisten fehlt klar der therapeutische Hintergrund!

Wir arbeiten gemeinsam mit einem von uns ausgebildeten Physiotherapeuten zusammen. Somit erhalten Sie wertvolle Tipps (wir nennen es „Hausaufgaben“) um das Gehen zu erlernen. Wöchentliche Meetings werden genutzt, um die Ergebnisse abzugleichen und wenn notwendig dagegen zu steuern. Wir sind der Auffassung, dass jeder individuelle Lösungen benötigt, um seine Ziele erreichen zu können – ob am Arbeitsplatz, im häuslichen Umfeld oder in der Freizeit.


Was kosten Prothesen? Steht mir eine teure Prothesenversorgung überhaupt zu? Genehmigt die Krankenkasse das?

Es gibt seit einigen Jahren eine deutliche Rechtsprechung zu genau diesen Fragen. Grundsätzlich darf man davon ausgehen, dass der Kostenträger immer dann eine Prothese genehmigen und auch zahlen muss, sobald diese Ihnen einen oder mehrere Gebrauchsvorteile gegenüber Ihrer vorhanden Prothese bringen kann. Bei den gesetzlichen Krankenversicherungen zahlen Sie maximal 10€ Zuzahlung. Den Rest übernehmen die Kostenträger. Prothesenversorgungen, die aufgrund von Berufsunfällen notwendig werden, haben es hier und da deutlich leichter genehmigt zu werden. Im Normalfall stehen jedem amputierten Versicherten eine Alltags- und eine Ersatzprothese sowie eine wasserfeste Gehhilfe seitens der Berufsgenossenschaftlichen Versicherungen zu. Auch hier gilt es natürlich im Einzelfall, den Gebrauchsvorteil durch eine andere oder neue Prothese darzustellen.

Mein Antrag wurde vom Kostenträger abgelehnt. Wie widerspreche ich dem am besten?

Grundsätzlich können Sie selbst den Widerspruch schriftlich im Falle einer Teil- oder Komplettablehnung einlegen. Sie finden die Widerspruchsbelehrung im Normalfall direkt auf Ihrem Ablehnungsschreiben.  Unsere Empfehlung lautet: Suchen Sie sich einen kompetenten Fachanwalt (Sozialrecht), der sich mit unrechtmäßigen Ablehnungen im Bereich der Reha-Hilfsmittel auskennt und lassen Sie diesen Fachanwalt lieber das Widerspruchsverfahren gestalten. Sollte Ihr Widerspruch tatsächlich gerechtfertigt sein, wird Ihr Anwalt die Genehmigung in der Regel durchsetzen können. Es gibt verschiedene Opferverbände die ihren Mitgliedern eine kostenlose Rechtsberatung anbieten. Im speziellen Falle der Ablehnung von Hilfsmitteln/Prothesen raten wir jedoch dazu, zum Fachanwalt zu gehen.

Wie häufig steht mir eine neue Prothesenversorgung zu?

Es gibt dazu keine eindeutige Rechtsprechung. Aus der Kriegsopferversorgung resultierte das „Märchen“, dass einem Amputierten höchstens alle vier bis fünf Jahre eine neue Prothese zustehe. Das stimmt jedoch so nicht! Wichtig ist, solange Sie mit Ihrer Versorgung zufrieden sind, kann diese auch länger als fünf Jahre getragen werden. Vorausgesetzt, die Hersteller der Prothese können das noch gewährleisten. Hier reden wir von Sicherheitsaspekten, die nicht zu unterschätzen sind! Daher lassen Sie Ihre Prothesen regelmäßig warten – bei uns findet das alle 6 Monate statt – zu Ihrer Sicherheit! Sollte z.B. ein neuartiges Kniegelenk, Schaftsystem oder Fußsystem auf den Markt kommen und Ihnen tatsächlich Gebrauchsvorteile bescheren, dann steht einer Neuversorgung im Grunde nichts mehr im Wege. Wenn Sie sich als Prothesenträger verändern (Ab- oder Zunehmen) muss sich auch Ihre Prothese verändern. Meistens endet das in einer neuen Schaftversorgung. Es kann aber auch dazu führen, dass Sie eine komplett neue Prothese erhalten (z.B. aus Gewährleistungsgründen, Ihre Aktivität hat zu- oder abgenommen, usw.)


Wie reinige und pflege ich meine Prothese richtig?

Alles, was direkten Hautkontakt hat, gilt es regelmäßig, mindestens täglich zu reinigen. Reinigen Sie ihren Stumpf, Liner und Schaft am besten mit lauwarmem Wasser und pH-neutraler Seife. Nach dem Waschen sollten Sie alles gut abtrocknen und nicht feucht/nass lagern, um Pilz und Schimmelbildung zu vermeiden. Verwenden Sie keine scharfen und parfümierten Reinigungsmittel! Sollten Sie Hautprobleme haben, kontaktieren Sie auf jeden Fall ihren Arzt, welche alternativen zur Reinigung bei Ihnen sinnvoll sind! Wir empfehlen den Stumpf nur Abends vor dem Schlafen (pH-neutral) einzucremen, damit diese über Nacht den Stumpf pflegen kann.

Wie oft sollte ich meine Prothese warten lassen?

Eine Wartung ist sinnvoll um Verschleiß oder defekte Bauteile frühzeitig zu erkennen, bevor es evtl. zu Verletzungen kommen kann. Auch Liner und Dichtkappe sollten regelmäßig auf Passform und Dichtigkeit geprüft werden. Wir bestellen unsere Kunden alle 6 Monate zu einer allgemeinen Wartung ein. Dazu muss ein Rezept vom Arzt ausgestellt werden, mit dem wir auch evtl. Ersatz von z.B. Kniekappen und Liner bestellen können.

Was kann ich tun, wenn meine Prothese quietscht oder ungewöhnliche Geräusche macht?

Ob durch einen Sturz, starke Belastung oder aus heiterem Himmel, ungewöhnliche Geräusche an der Prothese sind immer ein Warnhinweis. Hier gilt: Lieber einmal mehr kontrollieren lassen, um langfristige Schäden oder ein Sicherheitsrisiko zu vermeiden! Melden Sie sich gerne, damit wir zeitnah einen Termin vereinbaren können.


Kann ich mit meiner Prothese Sport treiben?

Diese Frage kann man im Grundsatz mit JA beantworten. Allerdings gibt es vorher weitere Fragen zu klären, um zu sehen, ob die aktuelle Versorgung zum Sport passt und den Belastungen gerecht wird. Zum Schwimmen empfiehlt sich eine Prothese mit wasserfesten Komponenten. Beim Radfahren muss der Schaftrand sowie die Verankerung für das Pedal in den Fokus gestellt werden. Laufen empfiehlt sich mit einer Carbon-Lauffeder, da es nicht nur die Prothese, sondern auch die Muskeln sowie Gelenke stark belastet. Für Fitness- und Kraftsport sind meist geringe Anpassungen nötig oder spezielle Griffe in der Armprothetik. Dafür gibt es bei uns die Bedarfsanalyse – sprechen Sie mit uns und wir schauen gemeinsam welcher Prothesenaufbau für Sie geeignet ist. Im Fokus sollte jedoch bei aller Ambition immer der Alltag stehen, denn dieser erfüllt unser Leben mit deutlich mehr „Betriebsstunden“.

Welche Schuhe sind am besten für Prothesenträger geeignet?

Erlaubt ist was gefällt- könnte man meinen. Am beliebtesten sind sportliche Schuhe mit leichtem Absatz. Die Sohle sollte nicht zu hart und auch nicht stark gebogen sein, damit der Prothesenfuß arbeiten kann. Auch Absatzschuhe für Damen sind bedingt denkbar, dafür gibt es sogar spezielle Prothesenfüße. Clever ist es sich auf einen Schuhtyp festzulegen, da bei unterschiedlichen Absatzhöhen der Prothesenfuß angepasst werden muss. Dies lässt sich vermeiden, indem man bei einem Schuhtypen bleibt, oder beim Schuhkauf die Absatzhöhe, auch bei sportlicheren Schuhen, berücksichtigt.

Wie gehe ich mit Hautirritationen oder Druckstellen um?

Zuerst eine kleine Aufklärung – der Prothesenschaft verändert sich über den Tag nicht, der Körper und der Stumpf jedoch schon. So spielen Wassereinlagerungen, Ernährung und Aktivitätslevel sowie Krankheiten Tag für Tag in das Stumpfvolumen rein. Demnach sind Druckstellen und Hautirritationen keine Seltenheit, der Umgang damit ist jedoch wichtig! Ziehen Sie die Prothese lieber einmal zu viel aus, als Entzündungen zu riskieren. Bei anhalten Druckstellen muss der Schaft kontrolliert und angepasst werden. Bei Hautirritationen kann es an Schweiß, Material, falscher Pflege oder Reibung liegen. Auch hier helfen wir Ihnen gern weiter. Manchmal reicht eine kleinste Anpassung oder Prothesenpause, bei anhalten Irritationen empfehlen wir jedoch zur Vorsicht einen Arzt auszusuchen.


Wie vereinbare ich einen Termin bei APT Prothesen?

Rufen Sie uns an! Wir haben für Sie eine Gebührenfreie Hotline eingerichtet: 0800 / 22 33 230 . Am Telefon können wir nachsehen, welche Niederlassung in Ihrer Nähe ist und vereinbaren gern direkt einen Termin zum Erstgespräch. Alternativ können Sie uns auch gern per E-Mail kundenservice@apt-prothesen.de oder über das Kontaktformular der Homepage erreichen. Wenn Sie uns dort Ihre Kontaktdaten hinterlassen, melden wir uns gern zurück.

Was passiert beim ersten Termin?

Im Erstgespräch geht es uns vor allem darum, Sie kennenzulernen. Wir nehmen uns Zeit Ihren Bedarf zu analysieren, ihren Alltag und damit auch die Anforderungen an Ihre Prothese zu verstehen. Bei uns steht der Kunde im Mittelpunkt unseres Handels, denn was bringt Ihnen z.B. der sportlichste Prothesenfuß, wenn Sie eher Standsicherheit im Alltag benötigen? Sollten Sie bereits eine Versorgung haben und benötigen eine Zweitmeinung, bringen Sie bitte die Prothesen, Liner und alles was dazugehört mit.

Wie läuft die Versorgung mit einer Prothese ab – von der Erstberatung bis zur endgültigen Prothese?

Wir planen gerne alles, was planbar ist. Sie auch? Super! Nach dem kennenlernen benötigen wir abgesprochene Rezepte von Ihrem Hausarzt. Mit diesen reichen wir dann die gemeinsam geplante Prothesenversorgung ein. Nach einer Genehmigung des Kostenträgers erstellen wir mit Ihnen einen Versorgungsplan. Vom Gipsadruck bis zum Testschaft und dem finalen Aufbau planen wir die Termine gemeinsam. In der Interimsphase vergeben wir bereits mehrere Termine, da wir gelernt haben, dass der Körper sich ständig versucht der Prothesensituation anzupassen und es wichtig ist, auch an der Prothese auf diese Anpassungen zu reagieren. Wenn der Testschaft dann gut passt und Sie durch den Alltag begleitet, wird daraus eine identische Kopie erstellt und in leichterem Carbon gefertigt. Der Schaft ist dann dünner, leichter, stabiler, aber nicht mehr verformbar- weswegen wir vorher eine Testphase mit eine Thermoplastisch formbaren Schaft durchlaufen.

Was ist ein Testschaft und warum ist er wichtig?

Ein Testschaft ist eine vorläufige Schaftversion, die genutzt wird, um die Passform und den Tragekomfort einer Prothese zu testen, bevor der endgültige Schaft gefertigt wird. Ein Testschaft hilft, Druckstellen oder Reibung frühzeitig zu erkennen und zu korrigieren. Er ist aus durchsichtigem und thermoplastischem Material gefertigt, um den Sitz und Druckpunkte besser beurteilen zu können. Sie bekommen den Testschaft mit nach Hause, um ihn im Alltag zu testen. Falls Probleme auftreten, können an einem Testschaft deutlich einfacher Änderungen vorgenommen werden.

Kann ich während der Anpassung meiner Prothese normal arbeiten oder gibt es Einschränkungen?

Bei einer Erstversorgung hängt es grundsätzlich vom Job ab. Arbeiten die keine starke Belastung oder Mobilität erfordern, können schnell wieder aufgenommen werden. Schweres Heben, längeres Stehen sollten vorübergehende reduziert werden. Erst wenn die Prothese gut passt, der Stumpf zu 100% verheilt ist, sollte man die Belastung langsam steigern. Hier gilt es immer auf den Körper zu hören und nicht den Harten zu machen. Reibung am Stumpf zu ignorieren kann zu einer Entzündung und somit Ausfallzeiten führen. Reden Sie offen mit uns, im Zweifelsfall begleiten wir Sie auch gern bei Ihren Tätigkeiten oder simulieren diese, um das Bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Eine offene Kommunikation mit dem Arbeitgeber sehr wichtig, bei Fragen stehen wir Ihnen gern zur Seite!